Ein Traum wird Geschichte.
Ich hatte schon immer eine wunderbare Fantasie, eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Ideen, die zumeist zu ganz konkreten Bildern werden – tief in der Nacht. Ja, ich bin eine wahre Nachteule, liebe die Stille, die Dunkelheit, das Gefühl, dass man jetzt, zu dieser Uhrzeit, sowieso nichts mehr machen kann.
Ich sitze dann einfach gerne da, auf dem Sofa, im Bett, auf meinem kleinen Fenstersims und mit der Ruhe der Nacht kommen dann zumeist die besten Ideen. Vieles schreibe ich auf, einiges teile ich, aber manches halte ich auch unter Verschluss, bis es zu einer stimmigen Geschichte geworden ist. So wie die Geschichte von Vero und Tom.
Es ist schon eine ganze Weile her, als ich das erste Mal über den Plot meines aktuellen Romans Love me, Berlin nachgedacht habe. Ehrlicherweise entstammt die Grundgeschichte einem Traum. Ja, ich hatte die ersten Kapitel meines Buches so tatsächlich geträumt, damals zu meiner Studienzeit. Und als ich einige Tage später in meinem kleinen Studentenzimmer saß, versucht habe meinen Kopf zu lüften, der so unglaublich voll war mit BWL, VWL, Statistik und all dem Lernstoff, den man eigentlich überhaupt nicht verinnerlichen will, da habe ich beschlossen, diese Geschichte zu Papier zu bringen. Jeden Abend saß ich schließlich in meinem Bett, blickte aus dem kleinen milchig-getrübten Fenster in den Innenhof und schrieb. Seite für Seite.
Nach meinem Studium lag meine Geschichte erst einmal brach. Auf losen Seiten Papier, aber auch in meinem Kopf. Beruflich ging es zügig voran und ich lebte meine Leidenschaft für das Schreiben in meinen Jobs aus, sammelte vielseitige Erfahrungen und schärfte mein Gespür für Text und Grafik.
Doch dann kam Corona und ein temporärer Jobverlust stellte mein Leben kurzzeitig auf den Kopf. Ich verbrachte auf einmal viel Zeit zuhause, viel Zeit mit mir selbst, bei endloslangen Spaziergängen, bei Ausfahrten mit dem Rad oder gemütlich auf dem Sofa. Ein tolles Gefühl, das ich lange nicht mehr hatte und das mir kurzweilig ein Gefühl völliger Freiheit vermittelte und dass, obgleich der Pandemie sei dank, das Leben gerade einfach stillstand. Doch nicht in meinem Kopf. Und so packte ich meine alten Aufschriebe aus, schaltete meinen Mac in Dauerbetrieb und fing an zu schreiben. Ohne Zeitdruck, ohne Störfaktoren, ohne Ablenkung. Herausgekommen ist eine wunderbare Geschichte über das Schicksal, die Liebe und das Vertrauen in sich selbst. Schaut doch einfach mal rein.
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Илья Мельниченко @Unsplash.com




